Facharzt für Chirurgie

Viszeralchirurgie

spezielle Viszeralchirurgie

Proktologie

Nabelbruch bzw. Nabelhernie

Die Nabelhernie ist eine Vorwölbung des Bauchfells

Ein Nabelbruch (Nabelhernie) ist eine Vorwölbung des Bauchfells durch eine muskuläre Lücke der Bauchdecke im Nabelbereich oder auch oberhalb des Nabels.

Dieser Bruch tritt häufig schon direkt nach der Geburt im Säuglingsalter auf und bedarf in der Regel keiner Operation. In den ersten 2 Lebensjahren kommt es häufig zur spontanen Rückbildung und durch die Zunahme von Bauchmuskeln kann sich diese Lücke sogar verschließen.

Auch bei Erwachsenen kommen Nabelbrüche ziemlich häufig vor. Zugrunde liegt eine Druckerhöhung in der Bauchhöhle. Diese kann verschiedene Ursachen haben: zum Beispiel Übergewicht, Schwangerschaften, ständiges Pressen bei erschwertem Stuhlgang (Verstopfung) oder auch beim erschwerten Wasserlassen (z. B. vergrößerter Prostata).

Im Gegensatz zum Leistenbruch tritt ein Nabelbruch bei Frauen 3 -5 mal häufiger als bei Männern auf. Die Beschwerden, die ein Nabelbruch verursacht, kann man nur durch eine Operation beheben. In seltenen Fällen kann es zu einer Einklemmung des Darmes kommen. Das Risiko einer Einklemmung (Inkarzeration) liegt laut wissenschaftlichen Arbeiten bei 7%. In so einem Fall ist eine Notfalloperation unvermeidbar.

Die Versorgung einer Nabelhernie ist abhängig von Bruchgröße, Alter und Beruf des Patienten. Die Operation erfolgt entweder durch den direkten Verschluss der Bruchlücke oder unter Verwendung eines Kunststoffnetzes.

Durch einen bogenförmigen Hautschnitt unterhalb des Nabels wird zunächst der Nabelstiel von der Bauchwand abgelöst und der Bruchsack freigelegt. Der Inhalt des Bruchsacks wird entweder in den Bauchraum zurückverlagert oder je nach dem Bestandteil entfernt und zur pathologischen Untersuchung versendet. Anschließend wird die Bruchlücke, wie oben beschrieben, entweder direkt verschlossen oder ein Kunststoffnetz implantiert. Der Hautverschluss erfolgt mit selbstauflösenden Fäden.

Wie sollen Sie sich nach der Operation verhalten?

Sie werden am Operationstag nach Hause entlassen. Es können sich leichte bis mittelgradige Schmerzen insbesondere im Wundbereich entwickeln. Deshalb empfehlen wir die Einnahme von Schmerzmedikamenten, welche wir Ihnen rezeptiert haben.

Zur Thromboseprophylaxe empfehlen wir neben Verabreichung von Thrombosespritzen, dass Sie sich zu Hause ausreichend bewegen.

Da wir bei der Operation die Wunden mit einem Duschpflaster versorgen, können Sie sogar am Operationstag duschen.

Wie häufig sollen Sie zur Kontrolle in die Praxis kommen?

In der Regel empfehlen wir die erste Kontrolle am 1. Tag nach der Operation. Die weiteren Kontrollen erfolgen nach einer Woche und nach 2 Wochen.  Eine anschließende Kontrolle mit Ultraschalluntersuchung findet 3 Monate nach der Operation statt.

Im Falle der Beschwerden oder Fragen können Sie jeder Zeit telefonisch einen Termin vereinbaren und in die Praxis kommen.

Ab wann ist eine körperliche Belastung erlaubt?

Allgemein können Sie ab dem 1. Tag nach der Operation Ihre alltäglichen Verrichtungen ausüben. In der ersten 2 Wochen sind leichte Belastungen mit Heben und Tragen bis max. 10 kg möglich. Nach 3-4 Wochen können Sie die Belastung ohne Einschränkung steigern.

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Hernie